Wege zu mehr Gelassenheit
Was ist Gelassenheit eigentlich?
Laut Duden ist Gelassenheit eine innere Ruhe oder Gemütsruhe, Gleichmut, die Fähigkeit in schwierigen Situationen die Fassung zu bewahren.
Wir sind häufig ungeduldig, erwarten zu viel von uns, aber auch von anderen. Vielleicht planst Du gerne im Voraus und versuchst alles im Griff zu haben? Aber wer kennt das nicht? Der gut organisierte Alltag läuft ganz schnell aus dem Ruder, wenn mitten in der Nacht das Kind plötzlich krank wird, die Tagesmutter kündigt oder der Chef kurzfristig eine Besprechung nach Feierabend anberaumt. Aber auch der normale Alltag mit trödelnden Kindern, klingelnden Telefonen und Staus auf dem Weg zum Job kratzen ordentlich an unserem Nervenkostüm.
Warum sollten wir gelassener werden?
Sowohl zu Hause als auch auf der Arbeit gibt es eine Vielzahl an Gründen die uns in Stress versetzen. Gesund ist das für uns nicht. Die Folgen von zu viel Stress können verschiedene Symptome verursachen und Krankheiten auslösen. Dazu gehören zum Beispiel Depressionen, Herzrhythmusstörungen oder Burn-Out.
Doch Stress ist nicht unbedingt negativ zu sehen, manchmal ist er sogar Lebensnotwendig. Er aktiviert bei drohender Gefahr Körper und Geist. So werden wir auf gefährliche Situationen vorbereitet. Heutzutage sind die meisten stressprovozierenden Situationen allerdings nicht mehr lebensbedrohlich. Stress ist individuell und entsteht oft, wenn die eigene Vorstellung von der Realität abweicht.
Das lässt sich im Leben nicht vermeiden und hilft uns auch in verschiedenen Situationen. Stress treibt uns, verleiht Energie, steigert die Aufmerksamkeit und hilft uns an Themen zu wachsen. Wie so oft im Leben ist es auch hier eine Frage der Dosis und Häufigkeit.
Fühlen wir uns häufig gestresst, hilft es uns die Einstellung gegenüber unseren Stressauslösern zu verändern. Mit mehr Gelassenheit können wir besser mit Stress umgehen und lassen uns weniger von äußeren Einflüssen leiten. So können wir mehr “wir selbst” sein, die Beziehungen zu unseren Mitmenschen verbessern und unser Leben genießen.
Welche Möglichkeiten gibt es gelassener zu werden?
Wir geben Dir hier ein paar Anregungen. Finde heraus was für Dich am besten zu Dir passt und für Dich umsetzbar ist.
Entspannung:
Ist der Körper entspannt, gleicht sich der Geist an. Hier gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten: Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung, aber auch Kleinigkeiten die uns persönlich guttun. Lese entspannt ein gutes Buch auf der Couch, verbringe eine Stunde in der Badewanne bei Kerzenschein, gönn Dir eine Massage oder mach eine Shopping-Tour mit Deiner besten Freundin.
Sport:
Mit regelmäßigem Sport baut man Aggressionen und Stress ab. Sport trainiert das Durchhaltevermögen und fördert das Selbstbewusstsein. Selbst eine kurze Trainingseinheit von 30 Minuten zwei bis drei Mal in der Woche hilft hier schon. Es werden Glückshormone ausgeschüttet und zusätzlich kommt nach der Anspannung wieder die Entspannung.
Schlaf:
Unausgeschlafen ist man leicht reizbar, weniger gelassen und weniger belastbar. Für Erwachsene werden 7 bis 8 Stunden Schlaf pro Nacht empfohlen. Zu viel Schlaf ist auch nicht gut, denn wer zu viel schläft, kommt schlecht in Schwung.Wenn Dich Deine Kinder nicht schlafen lassen, zum Beispiel weil sie noch sehr klein sind, oder gerade eine neue Entwicklungsphase durchmachen, such Dir Hilfe in der Familie oder bei Freunden. Vielleicht kannst Du Dich mit Deinem Partner abwechseln oder Oma und Oma um Hilfe bitten.
Soziale Kontakte:
Menschen sind soziale Wesen. Wir brauchen Menschen mit denen wir über Probleme und Sorgen reden können und Menschen mit denen wir gemeinsam lachen können. Oft vernachlässigen wir diese Dinge, weil wir durch Kinder, Job und Haushalt sehr eingespannt sind. Es ist aber erwiesen, dass uns der Kontakt mit Menschen die wir mögen glücklich macht. Auch Haustiere sind ein Ruhepol in unserer stressigen Zeit. Sie vermitteln Sicherheit und Geborgenheit. Das Streicheln und Schmusen beruhigt und macht uns glücklich. Der Spaziergang mit Hund führt uns an die frische Luft und zu mehr Bewegung.
Akzeptanz:
Oft regt man sich über Dinge auf, die man ohnehin nicht ändern kann. Das schadet uns selbst. Der Schlüssel in diesen Situationen heißt Akzeptanz. Wenn man die Situation annimmt wie sie ist, bleibt man ruhig genug um mit klarem Kopf schnell die beste Lösung zu finden. Reagiert man in diesen Situationen hektisch und gestresst, dauert es länger und man verliert Energie, die man nun eigentlich gut gebrauchen kann.
Konfrontation:
Das hört sich paradox an, doch es wirkt! Wenn Du Dich bewusst immer wieder mit Situationen auseinandersetzt die Dich normalerweise Deine Gelassenheit kosten, gewöhnst Du Dich daran und lernst, immer ruhiger zu werden.
Jeder kann Gelassenheit lernen! Es ist ein fortwährender Prozess, aber mit dem Vorhaben an Dir zu arbeiten, hast Du den ersten Schritt bereits gemacht. Wir wünschen Dir viel Erfolg dabei!